Wie ein nachhaltiges Geschäftsmodell entsteht
Nachhaltigkeit oder Sustainability ist ein Schlüsselfaktor für künftigen unternehmerischen Erfolg. Langfristige Alternativen zur nachhaltigen Transformation haben Unternehmen nicht. Einerseits sind es Gesetzgebung oder Politik, die sie für mehr Klima- und Umweltschutz immer weiter in diese Richtung lenken, und andererseits machen Investoren, Kunden oder Partner ihre Gunst zunehmend stärker vom Faktor Nachhaltigkeit abhängig. Dadurch stehen alle Unternehmen – kleine wie große – unter Zugzwang und müssen nachhaltige Produkte und Dienstleistungen oder besser noch ganze nachhaltige Geschäftsmodelle liefern. Was ist dabei zu berücksichtigen? Fünf einfache Punkte:
#1 Zusätzlicher Nutzen
Der Nutzen oder Mehrwert eines Geschäftsmodells bleibt auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit oberste Maxime. Geschäftsidee oder -modell müssen Kunden oder Partnern zukünftig aber ebenso einen individuellen wie einen globaleren nachhaltigen Mehrwert bieten. Dies kann zum Beispiel durch die klimaneutrale Bereitstellung beziehungsweise Herstellung von Produkten oder Dienstleistungen erfolgen.
#2 Mehr Transparenz
Unternehmen und ihre Geschäftsmodelle werden heutzutage vermehrt kritisch betrachtet und hinterfragt. Die Menschen wollen Einblicke erhalten und Prozesse oder die Wertschöpfung in groben Zügen nachvollziehen können, bevor sie sich für ein Unternehmen und sein Angebot entscheiden. Diesen Anspruch auf Transparenz müssen nachhaltige Geschäftsmodelle erfüllen, um erfolgreich zu sein.
#3 Ganzheitliche Entwürfe
Dabei zeigt sich dann, ob die Unternehmen bei diesen Geschäftsmodellen auch wirklich ihre Hausaufgaben gemacht haben. Denn der nächste wesentliche Zug eines nachhaltigen Konzepts besteht darin, den unternehmerischen Nutzen gleichwertig mit dem Nutzen für Mensch und Umwelt auszubalancieren. Niemand wird Unternehmen absprechen wollen, mit ihrem Geschäft Profite zu machen, aber genauso wird nun erwartet, dass sie dieses Geschäft sozial- und umweltverträglich führen: zum Beispiel mit guten Arbeitsstandards und fairen Löhnen, geringerem Ressourcenverbrauch, Nutzung klimafreundlicher Energie und ähnlichem mehr. All diese Aspekte müssen von Beginn an in den Entwurf eines echten nachhaltigen Geschäftsmodells einfließen.
#4 Nachhaltiger Ertrag
Die betriebswirtschaftliche Seite darf natürlich nicht außer Acht bleiben. Auch nachhaltige Geschäftsmodelle müssen sich am Ende rechnen und stabile Erträge liefern, damit Unternehmen damit bestehen und wachsen können. Aktuell bieten Nachhaltigkeitskriterien oft noch einen Wettbewerbsvorteil und erzeugen unter Umständen sogar eine erhöhte Nachfrage, die geringere Margen für die Erfüllung nachhaltiger Aspekte überkompensieren kann. Wenn sich aber immer mehr Unternehmen nachhaltige Geschäftsmodelle geben, schwindet dieser Vorsprung jedoch bald. Nachhaltigkeit wird dann zur neuen Normalität und erfordert im Rahmen eines Geschäftsmodell eine ebenso normale Kalkulation.
#5 Mutige Umsetzung
Am Anfang eines erfolgreichen Geschäftsmodells steht immer eine gute Idee. Allerdings bekommt in vielen Unternehmen nicht jede gute Idee eine Chance, sich zu entwickeln. Dies gilt besonders für Ideen, die über das gewohnte Unternehmensgeschäft hinausreichen und in neue Bereiche vorstoßen. Nachhaltige Geschäftsmodelle liegen genau wie ihre digitalen Pendants oft in diesem unternehmerischen Neuland. Deswegen erfordert ihre Entwicklung und Umsetzung zugleich ein Umdenken in der Unternehmensführung mit der Ausbildung einer neuen Unternehmenskultur: Sie muss dafür agiler, fehlertoleranter, innovationsfreudiger, offener und mutiger werden.
Von einem Wandel hin zu diesen Qualitäten profitiert ein Unternehmen schließlich nicht nur mit guten nachhaltigen Geschäftsmodellen, sondern erlangt außerdem ganz allgemein die wichtigsten Eigenschaften, die im Wettbewerb der nächsten Jahre und Jahrzehnte entscheidende Bedeutung haben werden.