Neue Führung als Game Changer
Die Herausforderung
Mit der Digitalisierung weichen zwei wichtige Konstanten für Menschen und Unternehmen auf: Stabilität und Berechenbarkeit. Veränderungen vollziehen sich heute viel schneller und oft mit anfangs nicht eindeutigen Richtungen. Die Komplexität von Welt und Wirtschaft wächst stetig an. Traditionelles Management kann hier nicht mehr mithalten. Neben der Führung im klassischen Bestandsgeschäft müssen Manager mindestens genauso an der digitalen Weiterentwicklung ihres Unternehmens arbeiten. Statt als klare Entscheider sind Führungskräfte nun genauso in anderen Rollen gefragt: Sie müssen Weiterentwicklung möglich machen und zuerst die richtigen Fragen stellen.
Von alten Denkmustern zu neuen Wegen
Die erste und wichtigste Frage ist dabei: Warum sollte es das eigene Unternehmen in zehn Jahren noch geben? Die möglichen Antworten auf diese Frage führen direkt zu den Digitalstrategien für eine erfolgreiche Transformation. Hieraus ergeben sich Blaupausen für Produkte oder Dienstleistungen, die Kunden auch in Zukunft nachfragen und die einen Unterschied im Wettbewerb ausmachen werden. Außerdem entstehen hier Ansätze für ganz neue digitale Geschäftsmodelle, die auch der Konkurrenz durch disruptive Start-ups vorgreifen können. Unter klassischer Führung kann jedoch nichts davon nachhaltig und erfolgreich wachsen. Ihr fehlen wesentliche Voraussetzungen für den Erfolg im Digitalzeitalter: der ständige Antrieb für Innovationen oder Veränderungen und die Offenheit, Neues immer wieder auszuprobieren.
Digital Leader
Führungskräfte müssen dafür jetzt die nötige Struktur und Unternehmenskultur schaffen und die entscheidenden Impulse geben. Dazu gehört es, Verantwortung abzugeben und einzelnen Abteilungen oder kleinen Teams Eigenverantwortung und Entscheidungskompetenz zu übertragen. Damit gehen Veränderungen der Arbeitsweise einher. Aus dem alten Fokus auf strikte Aufgabenverteilung und Hierarchien muss ein neuer Weg zu agilen und teamorientierten Arbeits- oder Herangehensweisen werden. Der Wandel kann nur gelingen, wenn er nicht als kompletter Neuentwurf versucht wird, sondern als Weiterentwicklung begriffen wird. Die alte Unternehmensidentität oder Traditionen bilden die Basis für den Brückenbau in die digitale Zukunft. Führungskräfte werden zu den Architekten dieser Brücke. Hierbei sind sie stark als Kommunikatoren gefragt.
Analoge Fähigkeiten bei Führungskräften wichtiger denn je
Jeder einzelne Mitarbeiter muss Notwendigkeit und Vorteile der digitalen Transformation sehen können und seine Rolle dabei verstehen und annehmen. Dafür sind oft Ängste oder Vorbehalte zu überwinden. Das gelingt nur durch klare, offene Kommunikation und fordert von Führungskräften in Zukunft unverändert oder sogar vermehrt klassische analoge Führungsqualitäten: vermitteln und überzeugen können. Dazu brauchen sie immer ein offenes Ohr für neue Ideen, Anregungen oder auch Kritik. Nur dann kann eine agile Arbeitskultur entstehen. Deren Erfolgsbilanz braucht weiterhin Kontrolle und notfalls Korrektur. Der digitale Wandel und weitere Veränderungen im Unternehmen sind weder Selbstläufer noch Selbstzweck. Die Transformation wird zwar nur neuen Hauptaufgabe, darf aber nicht über das aktuelle Geschäft gestellt werden. Es braucht eine parallele Ausrichtung und eine bimodale Führung, die beides gleichzeitig voranbringt.
Neue Führung als Game Changer
Bei der parallelen Führung durch die Unternehmensgegenwart und in die Unternehmenszukunft müssen Führungskräfte aktuell häufiger die Rollen wechseln. Teilweise sind noch alte Entscheider gefragt, aber immer öfters auch die Möglichmacher der Zukunft. Dieser notwendige Rollenwechsel braucht ebenso klare Kommunikation, damit keine Zweifel an Führungskraft oder -stärke aufkommen.
Das sind die neuen Regeln und Strategien, die einen erfolgreichen Weg zur digitalen Transformation eröffnen. Das alles entscheidende Spiel um die Unternehmenszukunft läuft längst und es ist höchste Zeit, mit diesem Game Changer jetzt die richtigen Weichen für eine gelungene digitale Transformation zu stellen.