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Keine Angst vor neuen Technologien: Vorsprung durch lebenslanges Lernen & Weiterbildung sichern

von | Jan 21, 2021 | Neue Denkansätze

Die Automatisierung und die Digitalisierung verändern seit einigen Jahrzehnten Wirtschaft und Arbeitswelt immer weiter. Quer durch alle fertigungstechnischen Berufe und Branchen hat vor allem die Automatisierung schon viele Arbeitsplätze verschwinden lassen und damit die wesentlichen mit ihr verbundenen Befürchtungen bestätigt. Bis zum Jahr 2030 prognostizieren die Unternehmensberater von McKinsey sogar global den Wegfall von bis zu 800 Millionen Jobs durch neue Anlagen, Maschinen oder Roboter. Andere wie das Weltwirtschaftsforum blicken mit dem „Future of Jobs“-Report nicht ganz so pessimistisch in die Zukunft, sehen aber bis Mitte dieses Jahrzehnts trotzdem fast 100 Millionen Arbeitsplätze weniger in der Fertigung.

Einig sind sich jedoch alle, dass es dadurch nicht zur Massenarbeitslosigkeit kommt. Die jüngere Vergangenheit stützt diese optimistische Sicht: Wo einerseits Jobs wegfallen, entstehen in anderen Bereichen oder als Folge der Automatisierung neue Arbeitsplätze – oft sogar mehr als vorher. So bilanzierte das Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) für die Nullerjahre in Europa zwar ein fortschrittsbedingtes Minus von rund 1,6 Millionen Jobs, aber auf der anderen Seite auch fast doppelt so viele neue Arbeitsplätze und damit unterm Strich ein Stellenplus von gut 1,5 Millionen. Das konnte gelingen, weil sich viele Menschen neu orientiert oder umqualifiziert haben und zu einer anderen Arbeit wechseln konnten. Sie haben sich auf die Tätigkeiten spezialisiert, die Computer oder Maschinen noch nicht übernehmen können und sich so fit für die Zukunft gemacht.

Weiterbildung in den Qualifikationen von morgen

Die Bedeutung von lebenslangem Lernen und Weiterbildung gilt seit Jahren als Lebensversicherung für ein erfolgreiches Berufsleben. Der technische Fortschritt hat dem noch einmal zusätzliche Bedeutung gegeben. Dabei geht es zunächst darum, die neuen Technologien im eigenen Arbeitsumfeld zu beherrschen. Mittel- und langfristig muss die Weiterbildung jedoch einen Vorsprung auf die Technologien erreichen, damit diese nicht eines Tages den eigenen Arbeitsplatz überflüssig machen. Auch alternative Berufswege sind denkbar. Genügend Spielraum ist in jedem Fall vorhanden, denn noch längst sind Computer oder Roboter und Software oder selbst Künstliche Intelligenz nicht in der Lage, alles ganz allein zu erledigen. An vielen Punkten sind sie immer wieder auf den Menschen und seine Fähigkeiten angewiesen, um die ihnen übertragenen Aufgaben fehlerfrei zu erledigen.

Für Arbeitnehmer gilt es, solche Positionen anzustreben oder sich frühzeitig für sie zu qualifizieren. Die zukünftige erfolgreiche Weiterbildung darf also nicht immer nur auf einen Job, ein Unternehmen, die nächste Beförderung oder Gehaltserhöhung ausgerichtet bleiben. Besonders jüngere Arbeitnehmer müssen sie explizit erweitern. Dabei sollte nicht unbedingt nur die Beherrschung der neuen Technologien – zum Beispiel durch Programmierkenntnisse – im Zentrum stehen. So gefragt solche Experten im Moment sind: Ihr Bedarf ist endlich und die Materie zu komplex sowie zu anspruchsvoll, um hier nur nebenbei einzusteigen. Andere Skills helfen dagegen auch langfristig viel eher. Kommunikative, organisatorische und soziale Kompetenzen zählen branchenübergreifend zu den Schlüsselqualifikationen der Arbeitswelt von morgen, die sich immer agiler und flexibler gestalten wird. Wer sich hier gezielt weiterqualifiziert und praktische Erfahrungen sowie Erfolge sammelt, macht sich noch lange unabhängig von technologischen Weiterentwicklungen und dadurch unverzichtbar mit seiner Arbeit.

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