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Ein Webshop ist noch kein neues Geschäftsmodell

von | Jun 15, 2020 | Digitalisierung

Mit der Corona-Pandemie und ihren vielfachen Beschränkungen für Arbeit und Leben ist eine bis dato beispiellose Digitalisierungsoffensive durch die deutsche Unternehmenslandschaft gerollt. Quasi über Nacht öffneten sich viele zusätzliche digitale Vertriebskanäle, Unternehmensnetzwerke wuchsen bis ins Homeoffice und Meetings, Beratung oder Kundengespräche verlagerten sich in den virtuellen Raum mit Videokonferenz-Tools. Was viele lange abgelehnt oder nur mit angezogener Handbremse verfolgt haben – die Digitalisierung mit neuen Arbeitsmethoden, -prozessen oder -strukturen und ganzen digitalen Geschäftsmodellen –, war jetzt der Rettungsring für diese Unternehmen. Andere, die keine digitalen Alternativen besaßen, gerieten schnell in schwere existenzielle Schwierigkeiten. Die zunehmende Lockerung der Pandemie entlässt allerdings alle gemeinsam in eine ungewisse wirtschaftliche Zukunft. Doch eine Erkenntnis bleibt: Digitalisierung funktioniert, schafft neue Möglichkeiten und kann zum Königsweg durch Krisen und Unsicherheit werden.

Vom Anwender zum Antreiber werden

Was aktuell an digitalen Methoden und Techniken eingeführt wurde, markiert aber nur die Basis einer digitalen Transformation – einen Einstieg in die Möglichkeiten der Technologie auf der Ebene eines Anwenders. Neben dem einen oder anderen neuen Onlineshop oder einer digitalisierten Version klassischer Angebote haben die allermeisten Unternehmen in der Corona-Krise nur die Plattformen oder Software etablierter Digitalpioniere oder IT-Startups genutzt, um business as usual zu betreiben. Doch hier liegt nicht das Wesen der digitalen Transformation, selbst wenn sich dabei bereits erste Aspekte einer besseren Effizienz, einer erweiterten Kundenorientierung oder von etwas mehr Nachhaltigkeit ergeben. Diese drei wichtigen Faktoren für die erfolgreichen Unternehmen der Zukunft können noch viel weiter ausgebaut werden, um tatsächlich zu echten neuen Geschäftsmodellen des digitalen Zeitalters zu führen. Die Unternehmen müssen selbst digitale Anwendungen, Produkte und Lösungen schaffen, die andere eines Tages als Anwender nutzen und kaufen werden, so wie sie es jetzt getan haben.

Wahrscheinlich gibt es lange nicht mehr einen so einen guten Zeitpunkt zum Wandel

Große Krisen und schwere Zeiten haben schon viele Innovationen und erfolgreiche Unternehmen hervorgebracht. Ihre Vordenker waren bereits mit der Zeit danach beschäftigt, und wie man das spätere Leben verbessern oder vereinfachen kann. Genau das ist jetzt wieder gefragt – Innovationen für die Zukunft geformt aus digitalen Mitteln. Im Kleinen können diese Innovationen neue Kundenerfahrungen für Dienstleistungen oder Produkte bis hin zu einem Massengeschäft mit hoch individualisierten Lösungen schaffen. In einem großen Maßstab können digitale Innovationen sogar helfen, den Klimawandel aufzuhalten und einen Baustein für mehr globale Nachhaltigkeit liefern.

Gemeinsam stärker

Hier warten enorme Wachstumschancen und ein Markt, dessen ebenso großes Potenzial über die nächsten Jahrzehnte überhaupt noch nicht abgeschätzt werden kann. Der Einstieg in diese vollendete digitale Transformation gelingt dabei viel leichter, als oftmals angenommen. Nicht die eigenen Ressourcen, sondern die eigenen Innovationskräfte machen hier den Unterschied aus. Für die Umsetzung können hinterher starke Partner gewonnen oder ganze Netzwerke geknüpft werden, mit denen die Idee dann zum Wohle aller erfolgreich in die Realität umgesetzt wird. Die Corona-Krise hat gezeigt, wie wichtig ein Miteinander immer noch ist. Wenn Menschen oder Unternehmen gemeinsam und engagiert ein Ziel verfolgen, erreichen sie es viel leichter und schneller, als wenn jeder für sich agieren würde. Dieser Ansatz der agilen, flexiblen Kooperation bildet einen Grundzug neuer, digitaler Arbeitsmodelle und kann nicht nur unternehmensintern in Teams wirken. Übergreifend in Kooperationen bildet er die Chance, scheinbar unmögliche Ideen zum Geschäft der Zukunft zu machen.

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