Disruptive Innovationen treiben die Digitalisierungswelle weiter voran und krempeln alles Bestehende um
Es sind die kleinen, jungen und quirligen Start-Ups, die derzeit alles Bestehende komplett umkrempeln und auf Basis von neuen Technologien oder innovativen Geschäftsmodellen völlig neuartige Produkte oder Dienstleistungen entwerfen und damit neue Märkte schaffen.
Sogenannte disruptive Innovationen lassen bisher unbekannte Produkte oder Dienstleistungen entstehen, die zunächst als kleine Nischeninnovation für eine bestimmte Zielgruppe beginnen. Nicht zuletzt haben sie aber häufig das Entwicklungspotential eine gigantische Marktrevolution auszulösen. Kurzum – disruptive Innovationen führen zu bahnbrechenden Veränderungen, die die bisherigen Spielregeln der Branchen komplett umkrempeln und auf diese Weise auch gegenwärtige Marktstrukturen radikal vernichten.
Jüngst zeigen uns das die Beispiele von Uber und Airbnb, die ganz das Prinzip des „Teilens“ in den Vordergrund stellen und einen gigantischen Markt entstehen lassen. Das Teilen hat Hochkonjunktur, denn mittlerweile ist die „Sharing Economy“ mit vielfältigen Geschäftsmodellen in verschiedensten Märkten vertreten. Dies veranschaulicht auch die von Jeremiah Owyang, Gründer und Katalysator von Crowd Companies, veröffentlichte Collaborative Economy Honeycomb, in der Unternehmen der „Sharing Economy“ in einer Wabenstruktur nach 12 Kategorien klassifiziert dargestellt werden.
Zudem gab Owyang auf einer gestrigen Veranstaltung von BMW zum Thema „On-Demand Economy“ in seinem Vortrag einen eindrucksvollen Überblick über die derzeit vornehmlich im Silicon Valley aufkeimenden neuen Geschäftsmodelle rund um die kollaborative Wirtschaft.
Getrieben von den technologischen Entwicklungen, gepaart mit einer starken Innovationskraft und einer hohen Realisierungsgeschwindigkeit von Start-Ups, wird einmal mehr deutlich, dass die Digitalisierungswelle unaufhaltsam an Geschwindigkeit aufnimmt. Durch die fortschreitende Digitalisierung wird der Markt förmlich aufgemischt, ja sogar grundlegend revolutioniert, und bisherige Geschäftsmodelle werden nicht nur in Frage gestellt sondern auch zerstört.
Der digitale Wandel verspricht demzufolge Bedrohung und Verheißung zugleich. Etablierte Unternehmen stehen somit zunehmend unter Handlungsdruck, um ihre bestehende Positionierung zu überdenken, innovative Ansätze für neue Erlösmodelle zu identifizieren und aktiv zu handeln. Denn der revolutionäre Wandel wartet nicht, sondern wird diejenigen Unternehmen in den Strudel reißen, die im Stillstand verharren. Gleichzeitig bietet die Digitalisierung aber auch enorme Chancen – sei es zum Beispiel in Hinblick auf Effizienzsteigerungen in der Produktion, der Erzielung von Kostenvorteilen, einer erhöhten Kundenbindung und einer verbesserten Wertschöpfung.
Faszinierend zu beobachten sind innerhalb der „Sharing Economy“ aktuell die gigantischen Unternehmensbewertungen. Der Markt der Share-Economy hat mittlerweile mehr Finanzspritzen erhalten als beispielsweise Social-Media-Startups. Vergleicht man die Zahlen so sind, laut Owyang, rund 5,4 Milliarden US-Dollar in Richtung Facebook, Twitter und Co. geflossen, aber immerhin schon rund acht Milliarden US-Dollar haben Unternehmen der Share-Economy eingestrichen. Der größte Teil der Summe ist mit drei Milliarden US-Dollar an den Transport-Bereich, also in Uber und Co, gegangen.
In den Medien häufig und zurecht als digitaler Tsunami bezeichnet, rollt die Digitalisierungswelle kraftvoll und unausweichlich heran. Kein Unternehmen kann es sich jetzt mehr leisten, sich von den aktuellen Veränderungen auszuschließen oder sich komplett davor zu verschließen. Jede Branche gerät über kurz oder lang in den Sog des digitalen Wandels.
Höchste Priorität genießt nun die Sensibilisierung der Unternehmen für die neuen Chancen und aktuellen Herausforderungen rund um den digitalen Wandel. Daher müssen gerade Geschäftsführer mittelständischer Unternehmen jetzt ihre Digitaloffensive starten und konsequent ein zielgerichtetes Zukunftsbild entwickeln, um auf der emporsteigenden Digitalisierungswelle mitreiten zu können.