Digitale Transformation & Digitalisierung sind immer noch zwei paar Schuhe
Digitalisierung, digitale Transformation oder eine digitale Strategie – diese Begriffe stehen in praktisch jedem Unternehmen regelmäßig auf der Tagesordnung. Nicht selten werden sie dabei sogar synonym verwendet. Damit deuten sich bereits die Probleme an, die viele Unternehmen mit dem digitalen Wandel haben. Ein falsches Wording bleibt für sich eine Marginalie. Baut sich auf solchen Missverständnissen aber die zukünftige Unternehmensstrategie auf, kann das fatale Folgen haben – eine Begriffserklärung.
Der alte Hut Digitalisierung
Digitalisierung gibt es schon seit einigen Jahrzehnten. Analoge Musik von Kassetten oder Langspielplatten wurde zu Beginn der Achtzigerjahre digitalisiert auf erste CDs gepackt und erhielt mit den MP3-Dateien ein noch praktischeres Digitalformat. Papier erging es ähnlich. Seit Jahren digitalisieren Unternehmen Papiere und Unterlagen. In vielen Unternehmen ist dieser einfache Prozess bereits ein Sinnbild der Digitalisierung, dabei steht er nur am ganz am Anfang eines viel komplexeren Wandels, dem sich ein Unternehmen unterziehen muss, wenn es vollständig in das digitale Zeitalter eintreten will.
Die Digitalisierung geht weiter
Die Transformation eines Papiers in Daten bekommt erst dann einen echten Sinn, wenn im folgenden Arbeitsprozess die Vorzüge der ersten Digitalisierung konsequent weitergenutzt werden. Im Idealfall greift dabei Automatisierung ein – zum Beispiel, wenn bestimmte Informationen automatisch ausgelesen und in andere Systeme für die Weiterverarbeitung übertragen werden. Aus verschiedenen Schritten wird so schnell ein kompletter digitaler Prozess, der alte analoge oder manuelle Abläufe ersetzt und effizienter in digitalisierter Form zurückbringt. Mit einer steigenden Anzahl von Unternehmensprozessen, die auf diese Weise übertragen werden, lässt sich zunehmend von einem digitalen Business oder Digital Business sprechen.
Digitale Transformation als Königsdisziplin
Als Digital Business kann ein Unternehmen seine Erfolge bereits deutlich steigern. Beispielsweise lassen sich so Kosten senken oder die gesteigerte Effizienz kann neue Kunden für bestehende Angebote gewinnen. Der Weg hierhin lohnt sich damit und gehört in jedem Fall in die Zielformulierung einer digitalen Strategie. Allerdings schöpfen Unternehmen damit noch lange nicht das Maximum an Chancen aus, die sich im neuen digitalen Zeitalter bieten. Das gelingt erst mit einer echten digitalen Transformation. Dabei gehen Unternehmen gleich zwei Schritte. In einem ersten Schritt gehen sie über ihr bestehendes Geschäft oder Geschäftsprozesse hinaus und schaffen ein neues digitales Geschäft. Mit diesem digitalen Geschäft gehen sie in einem zweiten oder parallelen Schritt dann noch über die Erwartungen ihrer Kunden oder die allgemeine Nachfrage hinaus.
Digitale Prozesse kontinuierlich weiterentwickeln
Die digitale Transformation kann sich auf Basis etablierter Geschäftsmodelle vollziehen, oder sie erschließt sogar neue Geschäftsbereiche. Sie beginnt mit den beiden Fragen, ob alte Geschäftsmodelle oder -prozesse überhaupt noch benötigt werden und fragt dann nach neuen Entwürfen, die in der Zukunft benötigt werden könnten. Die ständige Weiterentwicklung digitaler Technologien schafft dafür laufend neue Möglichkeiten. Damit bleibt eine digitale Transformation dann auch kein einmaliges Projekt. Vielmehr muss sie im Kontext der Unternehmenskultur zu einem kontinuierlichen Prozess werden, in dem ein Unternehmen immer wieder danach strebt, seine digitale Strategie weiterzuentwickeln. Das Leitmotiv dabei entsteht dabei aus neuen Ideen oder Innovationen, die Kunden den nächsten Mehrwert auf Basis digitaler Technologien bieten.