Die Zwillingsstrategie: zweigleisig trotz Krise wachsen
Die Leader von morgen setzen auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit als Einheit
„Tomorrow`s Leaders“: So bezeichnet die Accenture-Studie „The European Double Up: A twin strategy that will strengthen competiveness” diese Unternehmen, die nicht nur sicher durch die Corona-Krise kommen, sondern sich sehr wahrscheinlich danach stärker denn je präsentieren werden. Sie sind bereits heute oft führend in ihren Bereichen, weil sie bei den großen Zukunftsaufgaben Digitalisierung und Nachhaltigkeit erfolgreiche Einstiege gefunden haben und längst größere Transformationsfortschritte verzeichnen können. Eine frühzeitige strategische Neuausrichtung, neues Denken und Handeln oder auch Investitionen in neue Technologien bilden dabei nur einen Teil der Erfolgsfaktoren. Wesentlich ist vielmehr ein anderer Punkt: der gleichzeitige Fokus auf beide Transformationen und ihre Integration in eine einzige Unternehmensstrategie. Das unterscheidet diese erfolgreichen Unternehmen klar vom Rest, der seinen Wandel vollständig oder zumindest weitgehend getrennt verfolgt. Dadurch wächst aber kaum Mehrwert. Im Gegenteil wird großes Potenzial verschenkt: Eine Zwillingsstrategie oder Zwillingstransformation führt etwa dreimal häufiger in den Kreis der Leader von morgen, wie die Studie bilanziert.
Mögliche Ansätze für eine Zwillingstransformation im eigenen Unternehmen
Mit digitalen Technologien neue nachhaltige Lösungen und Geschäftsmodelle schaffen oder durch die Technik Ressourcen so effektiv auf anderen Wegen nutzen, um bestehende Prozesse nachhaltig zu gestalten: Das sind die zwei Hauptstrategien, die von den führenden Unternehmen heute praktiziert werden. Sie können anderen als Vorbild dienen. Eine Vorbildfunktion besitzen außerdem die überdurchschnittlich hohen Investitionen, die bei den Leadern in Forschung und Entwicklung oder die Förderung von Talenten fließen. Bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes geben sie dafür aus. Es ist sind Investitionen in die Zukunft – generell und unabhängig von der Corona-Krise. In der anhaltenden Krise machen sie sogar einen doppelten Unterschied zu Wettbewerbern aus. Solide oder wachsende Geschäftszahlen, mehr Innovationskraft und andere positive Effekte lassen den Vorsprung der führenden Unternehmen trotz Pandemie stetig anwachsen. Ein Abwarten der weiteren Entwicklung, wie es gerade in vielen Führungsetagen gehandhabt wird, erscheint daneben deutlich als der falsche Weg. Denn wer jetzt noch zögert oder ganz die Hände in den Schoß legt und sich nur auf die Erholung der allgemeinen Wirtschaftslage für bessere Geschäfte verlässt, wird schon kurz- bis mittelfristig zu den Verlierern dieser Zeit gehören.