Corona positiv – Homeoffice und New Work verbreiten sich rasant
Die Corona-Pandemie wird ohne Zweifel viele schlimme Folgen hinterlassen: Sie kostet allein in Deutschland Tausende Menschenleben, gefährdet oder ruiniert private Existenzen und die von ganzen Unternehmen. Aber zugleich ergeben einige Konsequenzen oder Reaktionen auf die Pandemie auch Anlass zur Hoffnung auf eine bessere Zukunft – zum Beispiel in der Arbeitswelt.
Corona schafft den Durchbruch für das Homeoffice
Mehr Homeoffice wurde von vielen schon lange gefordert. Doch die wenigsten Unternehmen wollten ihren Mitarbeitern bisher so viel Freiheit geben. Es dominierten die Bedenken ob der Arbeitsqualität oder wegen eines Kontrollverlustes bei der Mitarbeiterführung. Nun gab es für viele Unternehmen keine Alternative mehr, um Betrieb und Sicherheit zugleich zu gewährleisten. In der Not wurde das Homeoffice zur Tugend. Es hat aus dem Stand heraus größtenteils funktioniert und damit alle alten Einwände vom Tisch gefegt. Die Arbeit im Homeoffice kann zukünftig mehr als eine Notlösung bilden. Sie hilft Unternehmen, Kosten zu sparen. Das Homeoffice entlastet außerdem den täglichen Nah- oder Fernverkehr und damit die Umwelt, weil weniger Pendler berufsbedingt unterwegs sein müssen. Weiter bringt es Work und Life in eine bessere Balance und zuletzt treibt das Homeoffice die Digitalisierung der Unternehmen voran, weil es neue digitale Prozesse, Kommunikation und Tools erfordert. So entsteht dringend notwendige digitale Transformation zumindest schon in Teilen sofort.
Mehr New Work und New Leadership
Das Homeoffice bildete bisher nur einen Aspekt in der New-Work-Philosophie, die unter anderem durch mehr Freiheit und Selbstständigkeit der Mitarbeiter bessere, effizientere und erfolgreichere Unternehmen schaffen wollte. Jetzt ist die Zeit gekommen, diese Gedanken Realität werden zu lassen. Corona hat gezeigt, dass radikale Veränderungen in der Arbeitswelt möglich sind. Mitarbeiter konnten die neuen Arbeitsbedingungen schnell adaptieren und können sie sicherlich zukünftig bald noch perfektionieren. Genauso haben Führungskräfte erfahren, dass sie beruhigt loslassen und auf Distanz mit digitalen Mitteln führen können. So sind in Corona-Zeiten belastbare Netzwerke, agile Teams und Schwärme entstanden, wie sie zuvor vielerorts für unmöglich gehalten wurden. Sicher brauchen alle neuen Abläufe und Strukturen noch etwas Zeit für eine eigenständige Selbstoptimierung, aber es gibt kein gravierendes Argument mehr, diese Entwicklung noch einmal zurückzudrehen. Damit kann die ganze New-Work-Welt und New Leadership bald Realität werden – genauso wie ein neues Lernen. Digitale Bildung hat jetzt die große Chance für einen flächendeckenden Durchbruch von den Erstklässlern bis hin zu den Unternehmensmitarbeitern mit einer besseren und effizienteren Fort- oder Weiterbildung.
Corona als Impuls für Transformationen
In Leben oder Wirtschaft war vor Corona vieles festgefahren. Neues stand zwar auf dem Programm, aber ein Wandel fand allenfalls begrenzt und zaghaft statt. Unternehmen haben wichtige Themen wie die Digitalisierung oder einen Wandel zu mehr Nachhaltigkeit eher vor sich her- als angeschoben. Angesichts der Corona-Pandemie sind viele nun plötzlich in die Überholspur ausgeschert und haben sich diszipliniert und schnell neu ausgerichtet. Damit wurden die wichtigsten Kompetenzen für bessere Krisenfestigkeit, Widerstands- und Zukunftsfähigkeit spontan unter Beweis gestellt. Es wird nun mehr kommuniziert oder moderiert und Netzwerke oder Teams wachsen an Bedeutung. Die Arbeit darin und ihre Lenkung verlangt nach emotionaler und sozialer Intelligenz – Qualitäten, die Frauen oftmals deutlicher zeigen als Männer. Frauen waren zudem in der Corona-Krise viel häufiger an relevanten Stellen unterwegs, und sie können jetzt in der Folge in der New-Work-Order hoffentlich endlich zu ihren männlichen Kollegen aufschließen – auch bei ihren Gehältern. Dann lässt sich die Corona-Zeit eines Tages vielleicht auch mit vielen positiven Effekten bilanzieren.