Umfangreiche Starthilfe: So profitieren Start-ups von einem Beiratsgremium
Unterstützer und neue Corporate Governance
Deutsche Start-ups sind vom Thema Corporate Governance zumeist nicht direkt betroffen: einzig für Aktiengesellschaften oder eine GmbH mit mehr als 500 Mitarbeitern wird ein Aufsichtsrat obligatorisch. Der fungiert dann zuerst als Kontrollorgan, in letzter Zeit aber ebenso verstärkt als Sparringspartner des Vorstands bei der strategischen Unternehmensentwicklung. Wo sich Gründer oder junge Unternehmen für einen Beirat entscheiden, gibt es keinerlei rechtlichen Rahmen zur Arbeit oder den Aufgaben eines Beiratsgremiums. Sie lässt sich frei gestalten. Grundsätzlich steht der Charakter eines Ratgebers und Unterstützers im Vordergrund. Stecken Venture-Kapital oder andere Investitionen in den jungen Unternehmen, wünschen sich die Kapitalgeber aber regelmäßig auch eine Kontrollfunktion durch Beiräte. Hier fällt die Entscheidung zur Aufstellung eines Beirats dann manchmal auch nicht freiwillig. Überwiegend kommt die Initiative aber von den Gründern selbst, weil sie die Vorzüge eines Beiratsgremiums realisiert haben.
Erfahrene Wirtschaftsprofis und andere Expertise
Im Hightech-Bereich holen sich Start-ups oft wissenschaftliche Expertise in den Beirat. Teilweise beanspruchen Kapitalgeber einen Anteil im Gremium. Die meisten Beiräte kommen aber aus den Reihen erfolgreicher Unternehmerinnen oder Unternehmer und bringen teilweise sogar eigene Gründungserfahrungen mit. Alle ihre Erfahrungen geben sie gern weiter. Wer sich für die Arbeit als Beirat entscheidet, besitzt immer eine hohe Motivation, jungen Unternehmen zum Wachstum zu verhelfen. Dahinter steht beispielsweise der Wunsch, eine besondere Lösung voranzutreiben, die ein Start-up entwickelt. Genauso sehen es viele Beiräte als Teil ihrer unternehmerischen Verantwortung an, Erfahrung und Wissen an die nächste Unternehmergeneration weiterzugeben. Eventuell können auch wirtschaftliche Gründe hinter dem Engagement stehen. Die Regel ist das aber nicht, denn Beiräte erhalten oft gar keine Vergütung oder höchstens einen Aufwandsersatz. Sie sind damit für Start-ups kein Kostenfaktor wie ein Consultingunternehmen, können aber Vergleichbares und mehr für ein Unternehmen leisten.
Die vielen Vorteile von Beiräten
Der Zugewinn an Erfahrung und Expertise durch ein Beiratsgremium verschafft Start-ups den ersten und wichtigsten Vorteil. Beiräte können beraten und coachen oder werden zum Sparringspartner bei der Unternehmensentwicklung. Weiter ist die Rolle eines Mediators zwischen der Unternehmensführung, Gesellschaftern oder Kapitalgebern denkbar. Neben Expertise bringen Beiräte außerdem meist umfangreiche Businesskontakte mit. Dieses Netzwerk mit einer Vielzahl von Möglichkeiten eröffnet sich jetzt auch den Start-ups und kann ihre Entwicklung umfangreich voranbringen. Daneben verschafft ein Beiratsgremium dem jungen Unternehmen eine vollkommen veränderte Außenwirkung. Der Unternehmensauftritt wird professioneller, was erfolgreiche Gespräche mit Kunden oder Investoren fördert. Letztere streben oft nach der Schaffung eines Beiratsgremiums. Wo es bereits im Vorfeld existiert, haben die Start-ups einen größeren Einfluss auf die Zusammensetzung. Dabei besitzen sie viel Gestaltungsfreiheit. Das ist der letzte wichtige Vorteil von Beiräten: Die Zusammenarbeit mit den Beiräten und ihre Aufgaben lassen sich sehr frei und individuell an die Bedürfnisse eines Start-ups anpassen. In der Summe sollten diese Vorteile jedem Start-up die Entscheidung dann leicht machen: Ein Beirat oder Beiratsgremium wirkt als großer Schritt nach vorn in der Entwicklung des jungen Unternehmens.