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New Work – Wie arbeiten wir in Zukunft?

von | Okt 15, 2021 | New Work

Die Corona-Pandemie hat viele Unternehmen dazu gezwungen ihre Mitarbeitenden ins Homeoffice zu schicken um deren Sicherheit gewährleisten zu können. Infolgedessen hat sich der Arbeitsalltag drastisch gewandelt. Privatleben und Arbeit werden durch das Homeoffice anders miteinander vereint, der Austausch mit Kollegen findet primär digital statt, große Office Spaces sind nicht mehr zwingend notwendig, da nicht mehr jeder zur gleichen Zeit ins Büro fährt. Auch die Nutzung neuer Technologien oder die Einstellung der Arbeitskräfte hinsichtlich ihrer Tätigkeiten hat sich durch die sich verändernde Arbeitswelt gewandelt.
Diese grundlegenden Veränderungen, die bereits vor der Pandemie entstanden sind, durch diese allerdings schneller umgesetzt wurden, kann man unter dem Begriff New Work zusammenfassen. 

Was versteht man unter dem New Work Konzept?

New Work gilt als Sammelbegriff darüber, wie man künftig Leben und Arbeit verbindet und wie sich die Kultur der Menschen durch sinnhaftere Arbeit entwickeln wird. Der amerikanische Sozialphilosoph Frithjof Bergmann gilt als Begründer des New Work Konzepts. Ihm zufolge sollte die Arbeit nicht mehr als Mittel zum Zweck gesehen werden, in den Vordergrund gehörten stattdessen der Mensch und seine Bedürfnisse. Es geht also darum, die Arbeit so auf die Menschen abzustimmen, dass diese nicht mehr der reinen Existenzsicherung gilt, sondern für als sinnhaftig angesehen wird. Da das Konzept nicht auf einem konkreten Modell aufbaut, vereinen sich in ihm unterschiedliche Ansätze wie Flexibilität, digitale Transformation oder Agilität.
Als Bergmann das New Work Konzept in den 1980er Jahren etablierte, war ihm die Freiheit des Menschen besonders wichtig. Die Arbeitswelt, wie sie primär vorherrschte sei ihm zufolge am Ende gewesen, denn Arbeit machte die Menschen nicht glücklicher. Immer mehr Arbeitnehmer sahen sich gezwungen, sich Gedanken über die Zukunft ihres Arbeitslebens zu machen. Sie mussten sich Alternativen für ihre Jobs, die aufgrund der voranschreitenden Automatisierung wegfielen, suchen und neue sinnhafte Aufgaben finden. 

Welche Aspekte sind unter New Work vereint?

Auch heutzutage erlebt die Arbeitswelt einen stetigen Wandel, wobei Innovation eine wichtige Rolle spielt. Um diesem Wandel gerecht zu werden, benötigt man Arbeitskräfte, die ein hohes Maß an Motivation und Ehrgeiz für ihre Tätigkeiten mitbringen. Dies geschieht allerdings nur wenn die Arbeitskräfte sich frei fühlen und ihre persönlichen Bedürfnisse auch am Arbeitsplatz entfalten können. Der Arbeitsplatz ist für viele Menschen der Lebensmittelpunkt. Freizeit und Arbeit gehen oftmals fließend ineinander über und ein Großteil der sozialen Aktivitäten spielt sich am Arbeitsplatz ab. Laut dem New Work Konzept sollten Arbeitsplätze demnach zu einem adäquaten Ersatz für verlorengegangene Freizeit werden. Die Arbeitskräfte sollten sinnhafte Tätigkeiten ausüben, die Arbeit sollte zur Berufung werden und der Arbeitsplatz somit zum Ort der Berufung. Da es keine einheitliche Herangehensweise an das New Work Konzept gibt, kann die Umsetzung von Unternehmen zu Unternehmen variieren. Selbstständigkeit, Freiheit sowie Zugehörigkeit zur Gemeinschaft sollten allerdings im Vordergrund der Umsetzungsstrategien bleiben, sodass die freie Entfaltung der Mitarbeitenden gewährleistet werden kann.

New Work durch die Corona-Pandemie

Gerade die Corona-Pandemie sorgte dafür, dass die klassischen Arbeitskonzepte hinsichtlich Zeit, Organisation und Ort umstrukturiert werden mussten. New Work Modelle setzten sich demnach rasant durch. Das Arbeiten aus dem Homeoffice gilt dabei als eine der größten Veränderungen. Arbeitskräfte bekamen schnell die Möglichkeit sich ihre Arbeit selbstständiger einzuteilen, freier darüber zu entscheiden wann und von wo sie ihre Aufgaben erledigen und erhalten zudem oftmals mehr Verantwortung für ihre Arbeit. Diese neue Arbeitsgestaltung bietet somit weitaus mehr Flexibilität, was sich positiv auf den Ausgleich zwischen Berufs- und Privatleben auswirkt.
Doch nun, wo viele Arbeitskräfte wieder die Möglichkeit haben ihre Büros zu besuchen, kann die reine Homeoffice-Regelung nicht mehr bestehen bleiben. Der Arbeitsplatz wie er noch vor der Pandemie existierte jedoch auch nicht. Jetzt geht es vor allem darum, den Bedürfnissen der Arbeitnehmer weiterhin gerecht zu werden. Dazu zählt vor allem weiterhin ein hohes Maß an Flexibilität zu gewährleisten und den Arbeitnehmern die Möglichkeit eines ausgeglichenen Nebeneinanders von Büro und Homeoffice zu bieten. Erwartungen an die Work-Life-Balance haben sich verändert, ebenso wie die Vorstellungen hinsichtlich eines idealen Arbeitsalltags, -orts oder -zeiten. Das Hybrid Work Modell wird all diesen Bedürfnissen gerecht und vereint die Möglichkeit des sozialen Austauschs und die Nutzung des Büros mit der Flexibilität des remote workings. 

Umsetzung von Hybrid Work

Hybrid Work ist eine gute Methode für Unternehmen ihren Arbeitskräften entgegen zu kommen. Doch bei der Umsetzung des Hybrid Work Modells müssen auch einige Dinge beachtet werden. In erster Linie geht es darum, seine Arbeitskräfte wieder zu motivieren, ins Büro zurückzukehren, einen Plan zu erstellen, wer wann und wie oft ins Büro zurückkehrt sowie die allgemeine Nutzung der gesamten Bürofläche zu überdenken. Hierbei gilt es herauszufinden wie viel Arbeitsplätze tatsächlich noch benötigt werden. Es kann daher sinnvoll sein Konzepte wie desk sharing umzusetzen und ein gutes Buchungssystem für Arbeitsplätze zu etablieren. Ebenso wichtig ist es die Meetingräume auszubauen. Der Großteil der Konzentrationsarbeit wird beim Hybrid Work Modell von zu Hause aus geschehen, sodass Zusammenkünfte im Büro oft der Projektarbeit oder dem kreativen Austausch gelten werden, wofür genügend Raum geschaffen werden muss. 

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