Moderne Nachhaltigkeit: Digitalisierung stellt Weichen für umweltbewusstes Wirtschaften
Zwar können viele Unternehmen heutzutage behaupten, dass sie ihre Initiativen zur digitalen Transformation erfolgreich beschleunigen, so können allerdings noch nicht alle behaupten, dass sie den Menschen und die Umwelt in den Vordergrund ihrer digitalen Transformationsstrategien stellen. Es gilt daher für Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsstrategien auf allen Ebenen zu integrieren und sie zum essentiellen Bestandteil ihrer digitalen Transformationspläne zu machen. Gerade Unternehmen, die mit verschiedenen Daten arbeiten können sich dies zu Nutzen machen und durch ihre datenbasierte Arbeit nachhaltigere Lösungen entwickeln, wodurch ihnen eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten geboten wird. Die rasant voranschreitende Digitalisierung, die vor allem durch die COVID-19 Pandemie ausgelöst wurde, bietet ihnen diverse Optionen, die Entscheidungsfindungen sowie den Einsatz von Technologien neu zu erfinden um ressourceneffizientere Produkte und Services anzubieten. Hinzu kommt, dass immer mehr Regierungen die anstehenden Schritte zum Erreichen der SDGs (Sustainable Development Goals) in eigenen Vorschriften oder Gesetzen festlegen, wie auch die Bundesregierung mit ihrer überarbeiteten Nachhaltigkeitsstrategie oder die EU mit der EU-CSR-Direktive (Corporate Sustainability Reporting Directive). Dies hat zur Folge, dass Unternehmen handeln müssen und ihre Strategien verändern müssen, denn darauf nicht einzugehen, würde ein geschäftliches Risiko darstellen.
Nachhaltige Geschäftsmodelle
Product-as-a-Service- oder Leasinggeschäftsmodelle, die mittlerweile stark auf dem Vormarsch sind, sind Beispiele für eine erfolgreichen Wandel in Richtung nachhaltigerer Geschäftsaktivitäten durch Ressourceneffizienz. Für diese Modelle werden Daten von Produkten und Nutzern effizient kombiniert um die Nutzung von Anlagen und Ressourcen durch die intelligente Bereitstellung verschiedener Services zu verbessern. Um die verschiedenen Geschäftsbereiche auf die nachhaltige Product-as-a-Service Strategie auszurichten helfen moderne Technologien, wie Cloud Computing, künstliche Intelligenz oder das IoT. Eine stärkere Kundenbindung ist oftmals das Resultat des Modells, da der Dienstleister zum Serviceexperten wird und dem Kunde sämtliche Aufgaben abnimmt und bei Problemen stets zur Seite steht. Auch Edge-to-Cloud- und Plattform-as-a-Service-Modelle sind im Vormarsch und gehen auf die Wünsche der Kunden ein, IT-Ausrüstung nicht mehr kaufen und betreiben zu müssen, sie stattdessen als Service nutzen zu können. Dies vermeidet die übermäßige Bereitstellung von IT, wodurch sowohl Kapitalausgaben als auch der ökologischen Fußabdruck reduziert werden.
Transparenz auf allen Unternehmensebenen
Um eine wirklich lückenlose Optimierung der Umweltauswirkungen innerhalb eines Betriebs zu garantieren, müssen Maßnahmen in der gesamten Lieferkette ergriffen werden. Da die Technologien heutzutage weit genug sind, mit Menschen und Systemen entlang des gesamten Weges in Verbindung zu bleiben, und der Einsatz von Plattformen für den Datenaustausch und die Nachverfolgung, Transparenz und Rechenschaftspflicht hinsichtlich aller Aktivitäten mit sich bringt, hilft dies Umweltauswirkungen rechtzeitig zu erkennen und zu reduzieren. So haben beispielsweise das Management, externe Stakeholder aber auch potenzielle Kunden die Möglichkeit sich über die Aktivitäten eines Unternehmens und deren Umweltauswirkungen durch digitale Netze und verbesserte Informationsflüsse entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu informieren. Dies ist besonders wichtig, da gerade die Verbraucher zunehmend darauf achten, dass die Unternehmen, die sie nutzen, ihren Fokus auf nachhaltige Themen setzen. Aber auch Mitarbeitern sowie potenzielle Mitarbeitern sind die Unternehmensaktivitäten hinsichtlich Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein immer wichtiger. Dies bedeutet, dass Unternehmen gerade bei der talent acquisition durch Transparenz mit nachhaltigen Initiativen bei potenziellen Mitarbeitern punkten können.
Nachhaltige Produktion mit dem Ziel Kreislaufwirtschaft
Konzentriert man sich auf die Herstellung von Waren und Dienstleistungen, so sind auf der einen Seite Dekarbonisierung und Dematerialiserung zwei wichtige Schlagworte für Unternehmen zum Thema nachhaltige Produktion. Die Dekarbonisierung sorgt für einen verringerten CO2-Ausstoß, indem der Fokus insbesondere auf nachhaltiger Energieversorgung auf der Grundlage erneuerbarer Energiequellen gesetzt wird. Bei der Dematerialisierung liegt der Fokus auf der Reduktion des Materialeinsatzes bei der Produktion, der Reduktion von Abfällen und der Konzentration auf weniger umweltschädliche Verfahren. Auf der anderen Seite wird die digitale Transformation das Ersetzen bestehender Fertigungssysteme durch moderne Systeme oder deren Nachrüstung erfordern um relevante Daten zu erfassen und zu übermitteln. Langfristig gesehen wird die Einführung neuer digitaler Technologien auf der Fertigungsebene, insbesondere in der Industrie, dafür sorgen können, dass Ressourcenkreisläufe geschlossen werden können um eine effiziente Kreislaufwirtschaft aufzubauen. Hierzu muss der komplette Produktlebenszyklus berücksichtigt werden, sodass bereits bei der Entwicklung dafür gesorgt wird, wiederverwertbare Materialien zu verwenden.
Es geht heutzutage also darum, eine zweckorientierte digitale Transformationsstrategie zu etablieren, die allen Interessensgruppen als Voraussetzung für den Unternehmenserfolg dient. Aus diesem Grund sollten Führungskräfte dafür sorgen, dass Nachhaltigkeitsstrategien weit oben auf der Agenda für ihre Unternehmen stehen, damit garantiert werden kann, dass sie wettbewerbsfähig bleiben.