Mehr Innovation, Kundenfokus und bessere Unternehmensentscheidungen durch Data Thinking
Unternehmen aus allen Branchen generieren Tag für Tag viele Daten. Sie entstehen entlang der internen Geschäftsprozesse oder sammeln sich extern beispielsweise im Kundengeschäft und den Beziehungen zu Geschäftspartnern. Je weiter ein Unternehmen bereits digitalisiert ist, oder sogar schon digitale Geschäftsmodelle im Angebot hat, desto schneller wächst die Datenmenge an. Im Rahmen der digitalen Transformation und für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit sind diese Daten ein entscheidender, wertvoller Faktor. Ihr enormer Wert erschließt sich aber nicht von selbst. Dafür braucht es eine Datenstrategie oder ein Data Thinking, das aus der Analyse und Verarbeitung der Daten unmittelbar das operative Geschäft oder strategische Entscheidungen unterstützen und lenken kann – Unternehmen müssen eine Datenreife erlangen.
Zwischen Data-driven und Data-starved
Wer kontinuierliche Datenanalysen, im Idealfall sogar in Echtzeit, in sein Geschäft und seine Entscheidungen einfließen lassen kann, erreicht eine hohe Datenreife. Solche Data-driven Unternehmen bilden das Ideal bei der Datennutzung im Rahmen der Digitalisierung. Auf der anderen Seite stehen Data-starved Unternehmen, die ihren Datenschatz kaum oder nur schlecht ausschöpfen. Dazwischen liegen verschiedene Entwicklungsstadien der Datennutzung: Data-sustained mit einer mäßigen, oft auf die Vergangenheit bezogenen Nutzung und Data-empowered, wo die Datennutzung bereits proaktive, zukunftsorientierte Ansätze zeigt. Die Technologien im Hintergrund zählen zu den großen Buzzwords dieser Zeit – Big Data oder Künstliche Intelligenz und Machine Learning. Sie sind die Schlüssel zu einem datengesteuerten Unternehmen. Der japanische IT-Konzern Fujitsu hat sich Mitte 2020 in einer Studie damit beschäftigt, wo die Unternehmen in Deutschland oder der DACH-Region hier stehen.
Nur jedes 20. Unternehmen besitzt Datenreife
Datengesteuerte Unternehmen sind in Deutschland noch sehr selten. Nur etwa fünf Prozent bekamen von Fujitsu eine hohe Datenreife attestiert. Positiv fällt aber auf: Data-starved sind auch nur etwa fünf Prozent der Unternehmen. Der große Rest bewegt sich irgendwo zwischen den Extremen. Doch das ist nur bedingt eine gute Nachricht, wenn sich die einzelnen Unternehmen mit diesem Stand begnügen, anstatt ihn weiter Richtung Data-driven zu treiben. Denn Performance-Analysen zeigen ganz klar: Die Zwischenstufen bringen bestenfalls einen leichten Vorteil gegenüber dem Durchschnitt des Wettbewerbs. Eher liegen sie noch darunter. Um langfristige Wettbewerbsvorteile zu erreichen, muss die Datenreife das höchste Niveau erreichen. Hier liegen die deutschen oder die DACH-Unternehmen dann zu 95 Prozent leider noch weit zurück.
Mehr Innovation, Kundenfokus und bessere Unternehmensentscheidungen durch Data Thinking
Einer agilen, offenen Unternehmensführung mit dem Mut zu Innovationen, die sich immer enger an wachsenden Kundenanforderungen ausrichten, gehört zweifellos die Zukunft. Für eine Transformation in diese Richtung braucht es einerseits einen Wandel in der Unternehmenskultur bis hin zur gelebten Akzeptanz und Unterstützung durch jeden einzelnen Mitarbeiter. Auf der anderen Seite sind digitale Techniken und deren konsequente Anwendung unverzichtbar. Ein Teil dieser Anwendung liegt in der Datennutzung. Data Science oder Thinking, künstliche Intelligenz und Machine Learning sollen und werden nie den Menschen als letztlich entscheidenden Faktor ersetzen. Aber sie helfen den Menschen umfangreich, schnellere und auf Datenbasis verbesserte Entscheidungen zu treffen. Sie schaffen erst die Entscheidungs- und Handlungsqualität, die in der Zukunft unverzichtbar wird.