Hybride Arbeitsmodelle – Brauchen wir noch ein Büro?
Das Zeitalter des Coworkings
Während das Homeoffice boomte, stoppte die Entwicklung der Coworking Spaces in den schlimmsten Zeiten der Coronapandemie jäh – jedoch nur vorübergehend. Mit abnehmenden Einschränkungen nahmen Nutzung und Wachstum der Coworking Spaces schnell wieder zu. Daneben bringt das Konzept alles mit, um auch in Unternehmen die Blaupause für die hybride Arbeitswelt zu liefern. Ein Corporate Coworking mit historischen Wurzeln liefert gute Lösungen für die neuen Herausforderungen hybriden Arbeitens. Diese definieren sich vor allem aus den veränderten Aufgaben eines Büros. Es muss nicht mehr jedem einen festen Arbeitsplatz bieten, sondern allen einen kollaborativen, kommunikativen und sozialen Raum. Das Büro der Zukunft wird mehr zu einem Treffpunkt mit allen Ressourcen, die ein Homeoffice nicht bieten kann, und zu einem Raum für wichtige persönliche Kommunikation, deren Kern Onlinemeetings und Videokonferenzen kaum transportieren können.
Drei Wege in die hybride Arbeitswelt
Eine frühe Form des Coworkings ist rund 300 Jahre alt: das Londoner Kaffeehaus. Hier trafen sich einst Geschäftsleute, um sich zu entspannen, aber zugleich, um in entspannter Atmosphäre Geschäfte zu machen oder Ideen zu entwickeln. Dieses zwangslose Ambiente lässt sich auch in Unternehmen umsetzen. Dann gibt es dort praktisch keine echten Arbeitsplätze mehr und wer in das Office kommt, hält hier überwiegend soziale Kontakte aufrecht oder bespricht in lockerer Atmosphäre Projekte mit seinem Team. Auch für ein persönliches Onboarding neuer Kolleginnen und Kollegen wartet hier die perfekte Umgebung. Realisierbar ist sie jedoch nicht für jedes Unternehmen oder jede Branche. Das Konzept passt gut zu IT-Unternehmen oder Start-ups, die ohnehin schon einen lockeren Umgang mit der Präsenzpflicht im Office pflegen und nicht nur mit festem Personal, sondern ebenso mit wechselnden Freelancerinnen und Freelancern arbeiten. Für andere könnte dagegen das Club-Modell besser funktionieren.
Hybride Arbeitsmodelle für alle Unternehmen
Der Gedanke hinter den Kaffeehaus-Treffen entwickelte sich schnell weiter. Die Geschäftsleute suchten sich dabei neue Plätze, an denen ausschließlich sie viel fokussierter ihren Interessen nachgehen konnten: in exklusiven Clubs mit vielen Annehmlichkeiten von der Bar bis zum Schwimmbad, aber auch mit Besprechungszimmern für das Geschäft. Dieses Club-Modell eignet sich für viele Unternehmen als neue hybride Arbeitsplatzgestaltung. Das Büro wird dabei zu einem Begegnungsort, an dem der soziale sowie der berufliche Aspekt gleichermaßen verfolgt werden können. Er bietet Annehmlichkeiten und ebenso professionelle Office-Ausstattung, die in den meisten Homeoffices fehlt. Wieder entstehen wichtige persönliche Interaktionsmöglichkeiten. Außerdem ist alles für eine phasenweise direkte Zusammenarbeit von Teams oder Abteilungen vorhanden – wie in einem klassischen Büro, nur in kleinerem Maßstab.
Um diese Kapazitäten besser verwalten zu können, lässt sich das Modell nach dem Hotelprinzip erweitern. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter buchen dann Arbeitsplätze oder Räume wie in einem Hotel, checken ein und aus. Dieses System erlaubt es, Büroausstattung, Flächen und Technik deutlich zu begrenzen und damit Kosten zu sparen. Dennoch kann jeder zeitnah mit einer Onlinereservierung schnell aus dem Home- ins Unternehmensoffice wechseln.
Die neue hybride Arbeitswelt besitzt viele Vorteile für Unternehmen: größere Mitarbeiterzufriedenheit und damit Potenzial für höhere Produktivität, mehr Flexibilität und geringere Kosten bei Mieten, Energie oder Ausstattung. Es lohnt sich also für praktisch jedes Unternehmen, ein passendes Konzept für die hybride Zusammenarbeit zu finden und zügig umzusetzen.